Feministischer Mäzen: Sultan Sooud Al-Qassemi
Der aus den Arabischen Emiraten stammende Mäzen Sultan Sooud Al-Qassemi, 41, geht gegen die ungleiche Geschlechterverteilung in der Kunstwelt vor. In den vergangenen Monaten machte sich das Mitglied des Herrscherhauses im Emirat Schardscha auf die Suche nach Werken arabischer Künstlerinnen. Damit möchte er die Sammlung seiner Kunststiftung erweitern und im November eine Ausstellung in Schardscha eröffnen. Al-Qassemi, der an verschiedenen Universitäten lehrt, war von einigen Studenten vorgehalten worden, dass lediglich ein Viertel der ausgestellten Werke seiner Sammlung von Künstlerinnen stammt. Nun setzt sich Al-Qassemi für Gleichberechtigung ein, und zwar weltweit. Nur 13 Prozent der ausgestellten Kunstwerke in US-amerikanischen Museen seien von Künstlerinnen geschaffen worden, behauptet er. Im Kunstmuseum seiner Heimat Schardscha liege der Frauenanteil unter den ausgestellten Künstlern dagegen bereits heute bei 27 Prozent. Al-Qassemi sieht sich als Vorkämpfer für die Frauen und verkündet: »Ich werde den Anteil auf 50 Prozent durchdrücken, auch wenn es hart wird.« Laut Amnesty International werden Frauen in den Emiraten allerdings weiterhin durch Gesetze benachteiligt.
This article was originally published in Der Spiegel.